Samstag, 1. Februar 2020

Medoc-Marathon läuft 2025 dem Meer hinterher

Von Flaujagues nach 33250 Pauillac : 100 km, 90 min.

Thema des Medoc-Marathons
2025 ist "Das Meer"
Schräg, schräger, Medoc-Marathon. Zum 39. Mal startet die wohl humorvollste Marathon-Elite am 6. September nahe Bordeaux zu einem Härtetest für Lauf- und Lachmuskeln. Unter dem Jahresmotto "Das Meer" (La mer) ) sollte es kostümiert - so das Reglement - über einen Parcours vorbei an Dutzenden Weltklasse-Weingütern gehen - mit Schirm, Charme und Weinbecher. Rund 20 Probiertheken für feinsten Rebensaft sowie etwa 50 Animations- und Verpflegungspunkte mit Gourmet-Häppchen und Musik machen die gut 42 Kilometer zu einem schwindelerregenden Gefühlsslalom. Nicht umsonst hat dieser spezielle Marathon viele Beinamen – liebevolle wie „Läufer-Karneval“, gehässige wie „Laufen und Saufen“ und humorvolle wie „Promille-Marathon“.

Teilnehmerliste bereits ausgeschöpft

Der 1985 ins Leben gerufene Marathon ist mehr als ein nationales Event und genießt in der Laufszene hohes Ansehen. Doch vor die Ehe von hartem Sport und leichtem Leben hat Weingott Bacchus das Glück des Tüchtigen gesetzt. Anmelden und damit eine Startnummer ergattern kann man sich immer erst ab Anfang März. Glück ist vonnöten, denn die Anzahl der Starter bleibt auf 8500 begrenzt und die Anzahl der Bewerber steigt von Jahr zu Jahr: regelmäßig über 16.000. Alle Hoffnungen konzentrieren sich auf die Warteliste, in die man sich noch eintragen kann. Vergeben werden die Starterlaubnisse nach dem Windhundprinzip: Wer die Nase vorn hat, kann starten. Dazu ist ein aktuelles Gesundheitszeugnis vorzulegen und man muss mindestens 20 Jahre alt sein. Die Startgebühr betrug aktuell: 100 Euro. Nähere Informationen gibt die Homepage des Medoc-Marathon-Vereins.

Im Pulk mit Darth Vader und Obelix

Der Medoc-Marathon gibt sich jedes Jahr ein Motto für die „Kleiderordnung“. Aktuell lautet es frei übersetzt „Das Meer“ (La mer). Etwa 90 Prozent der Läufer verkleiden sich, so dass der Wettbewerb auch ein Fest der Fantasie ist: Darth Vader und Skywalker, Superman und Superwoman, Asterix und Obelix, Winnie Puuh, Clowns, Königinnen, Wikinger, Dinos, ja selbst Quietschenten … sie und viele, viele andere Gestalten finden sich im Pulk der Läufer. Ihn verfolgen mehr als 50.000 Schaulustige.

Der „Besen-Trupp“ greift durch

Obwohl die kulinarischen Ablenkungen – es werden Käse, Austern, Steaks, Trauben, Eis und mehr angeboten - reichlich und verführerisch sind, sind doch die Leistungen beachtlich. Um die 90 Prozent der Starter beenden den Marathon im vorgeschriebenen Zeitrahmen. 9.30 Uhr ist auch dieses Jahr Start, für die ganze Distanz haben die Läufer maximal 6:30 Stunden Zeit. Wer also nach 16 Uhr die Ziellinie überquert, geht ohne Urkunde und Weinflasche nach Hause. Getrieben wird das Teilnehmerfeld vom „Besen-Trupp“, der die Mindestgeschwindigkeit vorgibt. Wer schon zur halben Strecke hinter ihm liegt, wird gnadenlos disqualifiziert.

Eigengewicht in Wein für Sieger

Für die zwei Schnellsten - Frau und Mann - winken als Siegprämie Spitzenweine, die mit dem eigenen Körpergewicht aufgewogen werden. 2024 waren es die Franzosen Freddy Guimard  (2:28:46) und Camille Thire-Monnier (2:55:52). Den Streckenrekord hält seit 1992 der Russe Sascha Lotow: 2:19:20. Ob da unterwegs noch Zeit für einen Schluck Wein war? Wer weiß. (kuhrhaus)


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